Dienstag, 5. April 2016

Der erste Tag

Sonntag, der 3. April 2016

Der erste Tag nach dem Autobahnmarathon ist ja meistens jener, an dem man noch nicht so richtig in die Puschen kommt. Catering ist angesagt (obwohl man so manches mitgebracht hat), Internet am Laptop und am Smartphone muss klappen (man will ja nicht von der Welt abgehängt sein), und Insel ohne Fahrräder ist ein No-Go (diese auf’s Dach schnallen oder hinter die Heckklappe, das mag ich nicht).

Zu sehr ist mir noch in Erinnerung, wie ich vor vielen Jahrzehnten vollgepackt wie ein Esel, mit Frau und zwei Kindern und Hund, Dachgepäckträger und Fahrrädern mit einem 3er-BMW Richtung Insel tuckerte (BMW und tuckern, ein Widerspruch in sich). Gänzlich unerklärlich ist mir, wie wir das damals schafften; denn heute ist das Auto mit nur zwei Personen schon voll bis zur Halskrause. Na ja, der Hund war nur ein Yorkshireterrier, Tobias, Rufname Tobi, hieß er.
Als ich auf die Fähre fuhr, blauäugig meinem Vordermann folgend, hielt mich ein dänischer Einweisermatrose wild gestikulierend davon ab, es ging nur noch um Zentimeter, auf die rechte Bahn auf der Fähre zu fahren. Die hat nämlich eine begrenzte freie Höhe, da wäre ich mit den Fahrrädern auf dem Dach voll gegen die Aufbauten des Schiffes gescheppert, Fahrräder und sonstwas ade!
Damals, 1978, war die Insel noch in ziemlich jungfräulichem Zustand, verglichen mit heute. Auf der Südspitze höchstens ein Viertel der heutigen Ferienhaus-Bebauung. Jetzt eine gute Beschilderung, recht gut befahrbare Wege oder Schotterpisten, zu jener Zeit waren das ziemlich sandige Fahrspuren. Auf der Suche nach Skræddermarken 44 blieb ich mit der vollbeladenen Kiste prompt im Sand stecken. Chancenlos, ohne fremde Hilfe da wieder rauszukommen. Aber die Dänen waren schon damals freundliche und hilfsbereite Leut.

Aber zurück zu den Fahrrädern. Die letzten beiden Male hatten wir sie geliehen von Gunnar vom Ny Camping in Sønderho, zu erschwinglichem Preis. Anfangs waren sie perfekt, nigelnagelneu und rostfrei. Im folgenden Jahr aber schon ziemlich heruntergekommen, rostig, lose Teile, scheppernd. Na ja, die Drahtesel wurden ja auch ein ganzes Jahr geritten von den Touris, die gehen damit ja nicht sonderlich sorgsam um, meinte Gunnar im letzten Herbst. Bei Ny Camping war aber niemand anzutreffen. Und der Schuppen, der sonst vollgestellt war mit Fahrrädern – leer! Katastrophe! Ob die gerade zur Reparatur/Generalsanierung in der Werkstatt sind?
Nee, wohl kaum; Gunnar hat dieses ärgerliche Geschäft wohl aufgegeben (wir werden es in Erfahrung bringen). Fahrräder müssen her! Aber woher? Wir fuhren zu Farmen, um Anke zu fragen – sie ist nicht da. Wir fragten Gudde, unsere liebe Vogelhäuschenflechterin. Sie meinte, Helen wisse da wohl am besten Bescheid.
Kann man da hin? Sonntags? Wir riskierten es – und siehe da, sie war da. Und – Heureka – sie konnte uns helfen. Wir haben jetzt Fahrräder. Gar recht gut in Schuss sind sie, gar mit 21 Gängen. Die Berge auf Fanø machen uns jetzt keine Angst mehr. Spaß beiseite – gestern bei Gegenwind war das sehr hilfreich.
Herzlichen Dank an Helen und Jürgen, und natürlich auch an die Fanø-Fangruppe … und die Connections, die sie schafft. Für diese Community der Fanø-Freunde bis -Besessenen kann man wirklich Werbung machen.

Bestens in Schuss, die Fahrräder von Helen und Jürgen

Apropos Vogelhäuschen. Gudde hatte es uns im Herbst geflochten. Es ziert die umfangreiche Futterstation in unserem Garten, und es ist hervorragend angekommen bei den Vögelchen.
Inzwischen haben wir da eine unglaublich vielfältige Population, der NABU hätte seine Freude dran. Meisen, Finken, Zeisige, Gimpel, Stare, … alle Arten tun sich gütlich. Gar ein Buntspecht ist immer wieder zu Gast.

 Guddes Vogelfutterhäuschen in unserem Garten, ... gefällt auch dem Buntspecht!

Ach ja, ab 17:00 Uhr gab's im TiWie Formel eins, GP von Bahrain.
Ich war froh, dass ich die Fahrt schon hinter mir hatte. Umgekehrt hätte es wohl noch mehr Möchtegern-Rennfahrer gegeben, welche die Autobahn mit einer Rennstrecke verwechseln. Nicht so sehr wegen des Tempos, sondern ob des dichten Auffahrens, des notorischen Linksfahrens, des Rechtsüberholens usf.


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