Donnerstag, 22. September 2016

Schnitte

Keine Sorge ob des Titels! Ich habe mich nicht geschnitten.

Heute Morgen beim Einholen von frischen Brötchen beim Bäcker und beim Brugsen ... ja, du hast richtig gelesen, denn Mama Vogelsberger mag dunkle Brötchen, also nicht verbrannt, sondern mit Roggenmehl oder Ähnlichem gebacken und das auch noch mit „Kerner“ drauf, ich jedoch mag nur helle Brötchen, ohne Vogelfutter. Deswegen muss die Dame des Hauses einkaufen hier und dort, manchmal nur hier, manchmal nur dort, manchmal auch woanders, um den Brötchenbedarf zu decken.
Aber ich schweife schon wieder ab.
Also heute Morgen beim Einholen von frischen Brötchen verweilten wir an der Kirche und schauten den dortigen Renovierungsarbeiten zu. Dabei beobachtete ich eine Dame, die mit einer Motor-Heckenschere bester Bauart dem grünen Zaun zu Leibe rückte, um ihn in Form zu bringen. Frauen mit Heckenscheren sieht man bei uns so gut wie nie. Wir haben ein wenig geplaudert mit der „Gärtnerin“, die auch für das Umfeld der Kirche in Nordby pflegerisch zuständig ist.
Und ich musste und durfte sie loben. Hecken und Büsche und Bäume schneiden und in Form bringen ist eine meiner Dauerbeschäftigungen im Sommer, ich weiß also, wie schwer es ist, eine Hecke perfekt in Form zu schneiden.
Schaut euch an, was die Dame geschafft hat:

Ohne Schnur, freihändig hat sie das gemacht, kerzengerade, waagrecht wie lotrecht. Da darf man des Lobes voll sein. Ich hätte das wohl nicht so gut hingebracht.

Überhaupt scheint das hier eine Tugend zu sein, denn das sieht man oft auf der Insel.
Ein schönes Beispiel findet ihr auch in Nordby vor der Navigationsschule auf dem Weg zum Fanø Bigård; dort ist Liguster in S-Form geschnitten.





Und auf dem Weg nach Nordby machten wir heute noch mal Station beim Abzweig zur Albue Fuglekoje. Um den Holzhackschnitzelberg zu besichtigen. Außer den Schneisen für das Cobracable sind wohl noch weitere Flächen von Wald befreit worden, wohl um die ursprüngliche Flora (und Fauna) der Insel wiederherzustellen.
"Von Wald befreit" – wie das klingt. An vielen anderen Orten unserer verwundeten Erde wären die Menschen froh, hätten sie nur ein paar Bäumchen.

... den Mama Vogelsberger
vom Häckselgipfel aus
besichtigt.
Hier der Ausblick ...


Ein bombastischer Haufen, der da zusammengekommen ist.
Er wird gewiss für gutes Geld verkauft.

Leider werden die Schnitzel wohl nicht genutzt, um die Wege durch die Dünen und hinter den Dünen und auch die vielen offenen Sandkuhlen zu belegen, wie das früher mal gemacht wurde. Damit wurden die vielen queren Trampelpfade reduziert, was die Dünenlandschaft schonte.





Gerade eben haben wir zu Abend gegessen. Dunkles Brot (sieht aus wie ...) und Brötchen mit diversen Belägen (unter anderem Krydderfett) und Beilagen (unter anderem Agurkesalat oder Asier). Als Nachtisch werde ich mir aber noch ein halbes Brötchen gönnen, hell natürlich, mit Butter (natürlich Lurpak Dansk Smør saltet) und Honning vom Fanø Bigård (den Honig haben wir heute geholt, bei unserer dritten Radtour nach Nordby am vierten Tag unseres Inseldaseins; schönen Gruß an alle vom „Honigmann“ Jørgen Pedersen). Ein Honig, wie ich ihn mag, kristallin und fest (und nicht nahezu flüssig).
Guten Appetit. Hmmm. Lecker!

Ach ja: Der „Honigmann“ ist ein sehr freundlicher und liebenswerter Mensch. Wir plauderten über seine Arbeit, die er offensichtlich liebt. Die Nachfrage sei viel größer als die Produktion. Das Produkt teurer machen? Na ja, ein bisschen; jetzt koste ein Glas 40 Kronen, vorher drei Gläser 100 Kronen. Aber mehr als 50 Bienenvölker wolle und könne er nicht halten, schließlich müsse man ja neben der Arbeit auch noch ein bisschen Freizeit haben. Wie wahr! Eine gute Lebensphilosophie.


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